Warum es bei Pride nicht nur um Regenbögen geht

Überall auf der Welt, holen die Menschen ihre Regenbogen-Hosenträger hervor und glänzen mit Glitzer – alles, um sich in diesem Monat bei Feiern für die Queer-Community zusammen zu finden. Und während wir Zeiten verdienen, wo wir Freude für unsere Existenz und unser Überleben erleben können, hat sich der Fokus dieses Monats langsam aber doch mehr und mehr auf Partys, "trendigen" Aktivismus großer Unternehmen und Regenbogenfahnen verschoben, als auf das wirkliche tägliche Leben und den Problemen queerer Leute.

Pride begann mit einer farbigen Transfrau, die sich der Polizeibrutalität widersetzte. Von dort kommt unsere Bewegung - unser Fest und unsere Sorgen stammen von diesem Moment. Und doch, mitten in unserem Partymachen und gezieltem Einkaufen von Regenbögen, haben unsere weißen, Mainstream-Gemeinschaften, Bewegungen wie Black Lives Matter und Never Again abgeschüttelt, als sollten sie nicht Teil des Pride-Monats sein.

Allzu oft habe ich Verbündete und andere LGBTQ-Leute gehört, die sagen, wir sollten uns nicht auf die negativen Seiten des Lebens konzentrieren, weil Pride eine Feier ist. Aber eine Feier von wem? Klar, wir haben in den letzten Jahren einen langen Weg hinter uns gebracht, aber unser Fokus lag hauptsächlich auf jenen Themen, die den cis, schwulen, Mittelklassen weißen Mann betreffen.

Wo gibt es Raum, um über Sexismus zu reden? Wo gibt es Raum, um über Rassismus zu reden? Wo gibt es Raum, um über Selbstmord reden?

Wir neigen dazu, diese Probleme auf ihre jeweiligen Monate zu schieben, als ob Pride nicht eng mit der Marginalisierung aller Gemeinschaften verbunden ist.

Pride ist fragmentiert. Wir feierten Coca Colas Pride-Werbung, während wir es nicht schaffen, ihre unfairen Arbeitsbedingungen und die kapitalistische Gewalt zu kritisieren. Wir trauern um die Verluste von Prominenten, die sich das Leben genommen haben, ohne zu erkennen, dass die Selbstmordrate der Transjugend unvorstellbar hoch ist. Wir werfen die "Me Too" -Bewegung in den Wind, während ich nicht einmal zählen kann, wie oft ich bei Pride sexuell belästigt wurde.

Pride ist kein sicherer Raum für alle, und wir müssen unbedingt besser werden. Es ist Zeit, die weiße, cis, schwule männliche Stimme zu dezentralisieren und zu fordern, dass die Bewegung die Bedürfnisse derer, die am Rande existieren, priorisiert. Denn wirklich ... Wer hat Pride nochmal gestartet?

 

Cass Clemmer

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Bitte beachten Sie, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen