Die Menopause und die Wechseljahre sind eine natürliche Phase im Leben einer menstruierenden Person. Sie führen zu Veränderungen und es hängt sehr von einem selbst ab, wie man dieses befreiende Stadium durchlebt!

Deine Periode endet, dein Sein nicht

Nach etwa 35 Jahren Periode fangen die Hormone an sich zu ändern. Dies führt dazu, dass der Östrogenspiegel sinkt, die Eizellen weniger werden und der Eisprung aufhört. Als Wechseljahre (Klimakterium) bezeichnet man jene Jahre, in denen diese Veränderungen stattfinden und am Ende die Funktion der Eierstöcke aufhört.

Die Menopause, also die letzte Menstruation kommt individuell zwischen 45 und 55 Jahren, durchschnittlich mit 51. Als Kriterium der Menopause gilt, dass im Wechsel die Menstruation für ein Jahr ausgeblieben ist.

Medizinische Maßnahmen, wie das Entfernen der Eierstöcke, Chemotherapie oder Strahlentherapie können das Einsetzen der Wechseljahre verfrühen. Bei RaucherInnen konnte gezeigt werden, dass die Menopause 1 bis 2 Jahre früher anfängt als bei Nicht-RaucherInnen.

Symptome

Zu den Anzeichen der Wechseljahre gehört, dass die Eierstöcke weniger Östrogen produzieren. Es ist individuell, wie lange es dauert, bis der Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht kommt. Die Symptome können schon vor der letzten Menstruationsblutung auftreten, aber am stärksten sind sie im ersten Jahr nach Ausbleiben der Menstruation. Bei manchen Menschen können sie noch lange weitergehen, andere haben keine Symptome.

Typische Symptome sind Schwitzen und Hitzewallungen. Das Schwitzen kann zu jeder Zeit auftreten und kommt meist in Schüben. Eine Hitzewallung fängt meist mit einem Gefühl einer starken inneren Wärme an, es fühlt sich wie ein warmer Strom an. Oft geht damit ein Gefühl von Herzflattern und geröteten Wangen einher. Wenn die Wärme vergeht, kann sich ein kühles Gefühl einstellen und die Haut fühlt sich wie Kaltschweiß an.

Hitzewallungen treten bei 70-80% der Personen auf, aber sehr stark sind sie nur bei 20%. Normalerweise hält das Schwitzen 2 bis 5 Jahre an, aber 10% der Menschen erleben die Symptome noch 10 bis 20 Jahre nach der letzten Menstruation. Den Auslöser für die Hitzewallungen kennt man nicht genau.

Schlafstörungen sind auch normal, und sie hängen oft mit nächtlichem Schwitzen zusammen. Dies führt zu Müdigkeit und Gereiztheit am Tag. Viele leiden unter sexueller Unlust. Niedergeschlagenheit, Stimmungsschwankungen und Antriebslosigkeit gehören auch zu den Begleiterscheinungen, aber der Zusammenhang der Symptome mit dem Fehlen von Östrogen ist unklar. 

Das Fehlen von Östrogen führt dazu, dass die Schleimhaut der Scheide dünner wird, was zu Trockenheit und oft auch zu Brennen sowie Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führt. Das Östrogendefizit spiegelt sich auch in vielen anderen Geweben und Organen wieder.

Das Feststellen der Wechseljahre

Klare Wechseljahrsymptome, unregelmäßige Periode und schließlich das Ausbleiben der Monatsblutung führt bei Personen über 45 zur Diagnose. Meistens ist es leicht zu erkennen, ob es sich beim Schwitzen um Wechseljahrsymptome handelt. Hitzewallungen hängen meist mit dem Ende der Menstruation (Menopause) oder mit der altersbedingten Unregelmäßigkeit der Periode zusammen. Laboruntersuchungen braucht man also meistens nicht. Wenn die Menstruation in früheren Jahren aufhört, sollte man genauere Untersuchungen durchführen.

Die wichtigste Untersuchung im Labor um die die Menopause festzustellen, ist die Bestimmung der Menge an Follikelstimulierendem Hormon FSH. Wenn die Funktion der Eierstöcke aufhört, steigt der FSH-Spiegel. Ein Wert über 40 IU/l bedeutet meist Menopause. Das Messen des Östrogenspiegels alleine bringt keinen Nutzen. Manchmal ist es notwendig herauszufinden, ob das Schwitzen oder das Erröten des Gesichts nicht einen anderen Grund haben.

Wann zum Arzt/zur Ärztin

Hilfe bei Wechseljahrbeschwerden sollte man sich dann holen, wenn die Beschwerden zu Problemen im Alltag führen. Für die Symptome selber braucht man an sich keinen Arzt/keine Ärztin. Im Wechsel sind ärztliche Untersuchungen dann notwendig, wenn es zu gynäkologischen Problemen, wie außergewöhnlichen Blutungen kommt. Trotzdem gilt: Wenn du dir Sorgen machst oder Fragen hast kontaktiere bitte immer deine Ärztin oder deinen Arzt.

Was man selber machen kann

Wechseljahrbeschwerden kann man nur mit Östrogen effektiv lindern. Soja und pflanzliches Östrogen sind gut untersucht, aber ihre Wirkung bei Wechseljahrbeschwerden konnte nicht wissenschaftlich gezeigt werden. Auch verschiedene Naturheilmittel sind beliebt, aber Belege zu ihrer Wirksamkeit oder Sicherheit gibt es keine. Probieren kann man sie aber trotzdem. Der Ärztin/Dem Arzt sollte man immer erzählen, wenn man Naturheilmittel nimmt.

Auf eine abwechslungsreiche Ernährung und viel Bewegung sollte man zudem achten. Empfehlenswert ist unter anderem Yoga. Auch Bewegung an der frischen Luft ist wichtig. Die Symptome sind weniger schlimm, wenn es dem Körper und dem Geist gut geht. Auch auf das Gewicht sollte man achten. Ein starker Kaffeekonsum, stark gewürztes Essen und Rauchen sollte man sein lassen, denn sie machen Wechseljahrbeschwerden nur schlimmer. Um Osteoporose vorzubeugen helfen Calcium und Vitamin D. Wenn man diese nicht in ausreichender Menge über die Nahrung zu sich nimmt, sollte man Präparate aus der Apotheke nehmen.

Wenn die einzige Beschwerde Scheidentrockenheit ist, erhält man in der Apotheke ohne Rezept Scheidenzäpfchen und -creme mit Estriol. Ein regelmäßiges Sexleben mit dem eigenen Partner/der eigenen Partnerin ist hier aber das beste Heilmittel.

Ein aktiver Lebensstil, eine positive Einstellung und soziale Kontakte helfen dir voller Kraft und gut eingestellt die Wechseljahre als einen natürlichen Teil im Leben anzusehen.