Wenn es darum geht, über die Periode zu sprechen, sind Worte wichtig. Ob es darum geht, das Konzept der geschlechtsspezifischen Periode in Frage zu stellen, mit dem Mythos aufzuräumen, dass die Periode schmutzig ist, oder einfach die Scham und das Stigma, das die Menstruation umgibt, zu beenden - die Sprache, die wir verwenden, hat Gewicht.

Wenn du dir nicht sicher bist, welche Ausdrücke aus deinem Menstruationswortschatz gestrichen werden sollten - und warum – findest du hier unseren praktischen Leitfaden. 

Feminin oder 'Frauen, die ihre Periode haben'

Wir von Lunette wehren uns seit Jahren gegen die Verwendung des Begriffs "weiblich" im Zusammenhang mit der Periode. Zunächst einmal ist es eine Tatsache, dass die Periode nicht nur bei Frauen vorkommt - sie sollte also nicht untrennbar mit Weiblichkeit verbunden sein. Es gibt viele Trans-Männer oder nicht-binäre Menschen, die mit einer Gebärmutter geboren werden und ihre Periode haben können - und für sie kann die Verbindung zur Weiblichkeit triggernd sein.

Zu beachten ist auch, dass manche Frauen keine Periode haben - einschließlich Transfrauen oder Frauen, die keine Gebärmutter haben, sei es durch eine Hysterektomie oder Erkrankungen wie bspw. MRKH. Indem wir die Menstruation mit Weiblichkeit in Verbindung bringen, grenzen wir nicht nur Menschen aus, die sich nicht als Frauen identifizieren, sondern implizieren auch, dass man einen Menstruationszyklus haben muss, um weiblich zu sein - was sicherlich nicht stimmt.

Weiblichkeit und Männlichkeit sind soziale Konzepte von Geschlecht, die für verschiedene Menschen unterschiedliche Dinge bedeuten können. Jede*r von uns hat die Wahl zu entscheiden, ob sie*/er* sich mit weiblichen oder männlichen Energien identifiziert (und für viele von uns ist es ein bisschen von beidem!) - also lassen wir die Menstruation einfach mal außen vor, ja?

Wir setzen uns dafür ein, die Diskussion über die Periode so umfassend wie möglich zu gestalten. Die Verwendung von geschlechtsneutralen Begriffen ist ein einfacher Weg, damit sich alle Menstruierenden selbstbewusst und gut aufgehoben fühlen, wenn es um ihre Periodenprodukte geht - deshalb wirst du das Wort "weiblich" auf keinem unserer Produkte finden.

Hygiene oder Sanitär

Der Mythos, dass die Periode schmutzig und unhygienisch ist, hält sich seit Jahrtausenden - und die Folgen können weitreichend sein. Von Menschen, die sich weigern, mit dir Sex zu haben, wenn du menstruierst (was für ein Unsinn, Sex während der Periode kann großartig sein), bis hin zu jungen Menschen, denen es peinlich ist, zur Schule zu gehen, wenn sie ihre Periode haben - keine der Auswirkungen ist positiv.

In einigen Kulturen werden menstruierende Frauen sogar aus ihren Gemeinschaften ausgeschlossen - sie werden aus Gotteshäusern und in manchen Fällen sogar aus ihrem Zuhause verbannt - bis ihre Periode vorbei ist.  

Die Vorstellung, dass die Periode unhygienisch oder schmutzig ist, rührt wahrscheinlich daher, dass ein großer Teil unserer Aktivitäten im Zusammenhang mit der Periode im Badezimmer stattfindet. Aber im Gegensatz zu Urin oder Kot ist unsere Periode nicht die Art und Weise, wie der Körper Abfälle loswird! Das Blut der Periode (das eigentlich eine Mischung aus Blut, Schleim, guten Bakterien und Gebärmuttergewebe ist) ist sogar sehr sauber. Überlege mal, es ist die Gebärmutterschleimhaut, die - wenn ein Baby darin wäre - das Wachstum eines Embryos unterstützen würde, also wäre es definitiv nicht giftig oder schlecht für dich!

Viele große Marken verwenden immer noch die Worte "Hygiene" oder "sanitär", wenn es um Menstruationsprodukte geht, und das hält die Vorstellung aufrecht, dass die Menstruation schmutzig ist. Das mag nicht weiter schlimm erscheinen, aber dieser Mythos nährt die Scham vor der Periode - etwas, das wir ausmerzen müssen!

Eine ganze Reihe von Euphemismen

Wir haben also mit den Mythen aufgeräumt, dass die Periode mit Hygiene und Weiblichkeit assoziiert wird - aber was ist mit der langen Liste von Euphemismen, die Menschen verwenden, um über die Menstruation zu sprechen? Von "Erdbeerwoche" bis zum „Maler im Keller“ oder der „a visit from aunt Flo“ in Amerika bis zur „Lingonveckan“ in Schweden - wir sind sicher, dass du bereits viele Begriffe und Umschreibungen für die Periode gehört hast. 

Auch wenn diese Ausdrücke harmlos erscheinen mögen, spielen sie alle eine Rolle bei der Scham rund um die Periode. Euphemismen in der Sprache werden verwendet, wenn wir kulturell das Gefühl haben, dass es unangemessen ist, die genaue, direkte Terminologie auszusprechen. Indem wir Personen mit Menstruation beibringen, dass es nicht akzeptabel ist, offen (und einfach) zu sagen, dass sie "ihre Periode" haben, bringen wir ihnen bei, dass die Periode beschämend ist und nicht besprochen werden sollte.

Genauso wie es für uns wichtig ist, die richtigen Worte für unsere Anatomie zu kennen und zu verwenden (wir denken da an Vagina vs. Vulva), müssen wir in der Lage sein, offen und klar über unsere Periode zu sprechen. Wenn wir einer Ärztin/einen Arzt wegen unserer reproduktiven Gesundheit aufsuchen oder eine*n Klassenkamerad*in oder Kolleg*in um Unterstützung bitten müssen, müssen wir wissen, dass es in Ordnung ist, direkt zur Sache zu kommen, wenn es um unsere Periode geht.

Wie man akkurater und inklusiver über die Periode spricht

Wenn du dir bewusst wirst, dass du einige der oben genannten Ausdrücke oder Redensweisen verwendet hast, mach dir keine Sorgen. Unser Verständnis von Kultur und Sprache der Periode entwickelt sich ständig weiter - und das Wichtigste ist, dass wir offen bleiben, um zu lernen und uns für Veränderungen einzusetzen.

Hier sind einige einfache Änderungen, die du vornehmen kannst...

• Statt Damenhygiene sage Periodenpflege, Menstruationspflege
• Anstelle von Menstruationshygiene, nutze Menstruationsgesundheit
• Statt Sanitärprodukte, sage Periodenprodukte oder Menstruationsprodukte
• Anstatt von Frauengesundheit zu sprechen, nutze den Begriff reproduktive Gesundheit
• Anstatt Frauen, die ihre Periode haben zu sagen, sage Menschen, die ihre Periode haben

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